Ĉernā hvězda. Schwarzer Stern

In Zusammenarbeit mit Kai-Olaf Hesse und der der Stiftung Zollverein entstand ein Bilder-Lesebuch über die tschechische, ehemalige Bergbau- und Schwerindustriestadt Ostrava. Historische Fotografien und Texte deutscher und tschechischer Autoren strukturieren den Kanon der zeitgenössischen fotografischen Positionen und ermöglichen das Lesen der Stadt auf mehreren Ebenen. Die Publikation hält die reiche architektur- und industriegeschichtliche Vergangenheit Ostravas und den städtebaulichen Wandel in den Jahren 2005 – 2008 fest.

Verlag für Moderne Kunst Nürnberg 2010
Hardcover 24,5 x 22 cm, 224 Seiten, 330 Abb. in Farbe, deutsch/tschechisch
Mit Texten von Jan Balabán, Matthias Flügge, Axel Föhl und Martin Strakoš

Aus dem Essay von Martin Strakoš: „Was also, fragen wir, seht ihr hier, oder wir versuchen, es aus ihren Blicken zu lesen, aus ihren Bildern, Fotografien, aus ihren Zeilen, Mails und Sehnsüchten. Doch es reicht nicht, nur ein Bild anzuklicken und zu betrachten, nur eine Nachricht, eine Studie, einen Roman zu lesen. Anders ist die Stadt und anders das Dorf, anders sind die Inseln der Tschechen und die der Roma, anders die Geschichten der toten Ostrauer Juden und die der toten Ostrauer Deutschen, wieder anders die der gefallenen Russen, und die Slowaken und Polen, die hier nach Arbeit suchten, haben anderes gegessen und es anders genannt als die Alteingesessenen. Die moderne Informationswelt dreht und wendet all die Nachrichten anders durch ihre elektronischen Eingeweide als die Rohrpost der Witkowitzer Eisenhütte, die bis vor kurzem über den Köpfen der Ostrauer sirrte.”